Bei der österreichischen Handelskette Niedermeyer gab es im Frühjahr 2002  einen Ausverkauf des "2phones", der österreichischen Version eines von Siemens unter dem Namen "Home-Station" in Deutschland vertriebenen Zusatzgerätes für Siemens-Handys. Für sage und schreibe 9,99 Euro gingen die Geräte weg, obwohl  der  vorherige offizielle Verkaufspreis ein Vielfaches davon betrug. Noch heute kann man das 2phone gelegentlich bei ebay ersteigern.  Allerdings sind die Preise inzwischen ziemlich heftig nach oben gegangen.

Es handelt sich bei dem 2phone zum einen um eine Ladeschale mit passenden Adaptern für die Siemens-Handys C25, S25, C35, S35. Auch die Handys der 45er-Serie sollen nach verschiedenen Forenbeiträgen passen, es ist dann nur mechanisch nicht so stabil, weil man die Köcher weglassen muss.

Zum anderen stellt das "2phone" über den Anschluss der Freisprecheinrichtung einen Ausgang zur Verfügung, der sich wie eine analoge Teilnehmerleitung verhält. Man kann also an das "2phone" ein ganz normales analoges Telefon anschliessen und mit diesem dann über das Handy in die GSM-Netze telefonieren. Das ist zum Beispiel dann interessant, wenn man zu Hause nicht überall guten Empfang hat. Man stellt das "2phone" mit dem Handy irgendwo ans Fenster und legt sich von da aus eine Leitung zu einem normalen analogen Telefon oder schließt ein schnurloses an, das dann zu Hause wie das Handy genutzt werden kann. Oder man schließt das "2phone" an den analogen Eingang einer Telefonanlage an und hat dann an sämtlichen Nebenstellen die Möglichkeit, in GSM-Netze zu telefonieren.

Ankommende Anrufe am Handy werden genauso auf das analoge Telefon bzw. die Anlage weitergeleitet. Interessant z.B. für Leute mit Prepaid-Karten, die günstige anbieterinterne Gespräche ermöglichen, wie simyo, Aldi, Tchibo usw. Man stellt sich das "2phone" mit einem billig zu bekommenden Siemens C25 und einer entsprechenden Karte zu Hause hin und kann zukünftig "netzintern" zum Billigpreis nach Hause telefonieren.

Bei Karten, bei denen sich die Mailbox nicht abschalten läßt (simyo, Aldi) kann es sich empfehlen, die Telefonanlage an der Amtsleitung, an der das 2phone hängt, auf "aktive Faxweiche" zu stellen. Die Anlage nimmt dann in jedem Fall nach dem ersten Ruf ab und leitet, da kein Fax erkannt wird, die interne Rufverteilung ein. Dadurch beginnt die kostenpflichtige Gesprächszeit zwar früher, aber es wird verhindert, dass nach 20 - 30 Sekunden die Mailbox drangeht.

Weitere Ideen, die mir so spontan in den Sinn kommen (aber noch nicht ausprobiert habe):

Das 2phone wird im Wohnmobil fest installiert, so dass ich dort ein ganz normales Telefon nutzen kann (das 2phone benötigt übrigens eine Spannungsversorgung von 12 Volt DC, so dass man es direkt an das Bordnetz anschließen kann).

Das 2phone steht im Wochenendhaus, in der Wanderhütte, im Jugendfreizeitheim usw. und kann je nach Bedarf nur für eingehende Gespräche, für Notrufe oder auch mit allen Funktionen von einem normalen Telefon aus genutzt werden. Evtl. läßt sich hier auch ein ausgedienter Münzer (Clubtelefon 1 o.ä.) als etwas vandalismussicherere Lösung einsetzen; allerdings braucht man dann noch eine Telefonanlage dazwischen, die von Impulswahl auf Mehrfrequenzwahl umsetzt.

Die Einsatzmöglichkeiten sind wirklich sehr vielfältig und es ist schade, dass dieses günstige Zubehör vom Markt genommen wurde.

Das "2phone" hat noch einen Eingang für die normale analoge Festnetzleitung. Kommen dort Anrufe, werden sie ebenfalls weitergeleitet und man kann dann natürlich auch über die Festnetzleitung raustelefonieren und sogar makeln.

Der einzige kleine Nachteil: Das Teil hat eine österreichische Steckverbindung. Die kann man aber sehr leicht umbauen (wobei wohl die meisten der bei ebay angebotenen 2phones bereits umgebaut sind):

Hier die Anleitung:

Holt Euch einen TAE Stecker mit der Codierung N im Elektronik-Laden. Kostet so etwa 1,50 € und befindet sich in Einzelteile zerlegt in einem Plastiktütchen. Am billigsten gibt es die TAE-Stecker bei demVersandshop Reichelt (lohnt sich, wenn man noch andere Sachen braucht). Hier der Link: http://www.reichelt.de/?ARTICLE=20318

Öffnet den an der Anschluss-Schnur des 2phone befindlichen, ähnlich aussehenden österreichischen TST-Stecker. Das geht am allerbesten mit einem flachen Werkzeug wie einer Briefmarkenpinzette, notfalls ein Schraubendreher. Damit werden die beiden Halbteile des Steckergehäuses auseinandergehebelt.

So, vorsichtig das Kabel mit der Tülle aus dem einen halben Gehäuse ziehen und jetzt die vier Adern mit den dazugehörigen vier Kontaktfedern aus dem Formstück herausnehmen. Letzteres geht am Besten mit einem spitzen Werkzeug (z.B. spitze Pinzette), mit der Ihr die Federn VON DER ADERNSEITE HER aus dem Plastikträger heraushebelt. Vorsichtig, Adern nicht abreißen und Federn nicht verbiegen. Die Federn haben vorne ein kleines Häkchen, mit dem sie in der Spitze des Formteils hängen.
 
Jetzt nehmt ihr den TAE-Stecker. Die mitgelieferten Kontakte und die lose Tülle werden nicht benötigt. Das Kabel wird mit der Tülle in die Halbschale des TAE Gehäuses gedrückt, das die dazu passende Aussparung hat. Die Kontaktfedern werden in das Plastik-Formteil (normalerweise grau) des Steckers gebracht. Dazu ZUERST MIT DEM HÄKCHEN an der Spitze der Kontaktfedern in der passenden Nut an der Spitze des Formteils einhängen, dann die Feder gleichmäßig in die Nut drücken (sitzt ziemlich stramm). Geht am besten mit spitzem Werkzeug (Pinzette, feiner Schraubendreher). Formteil dazu auf den Tisch legen, damit Ihr Euch nicht in die Finger stecht.
 
Die Anschlussbelegung ergibt es aus untenstehender Grafik.
 
So, jetzt das Formstück auf halber Höhe in das Gehäuseteil, wo schon die Zugentlastung angebracht ist, einklinken (das kleine Plastikfederchen muss nach oben, d.h. in die andere Richtung wie das abgehende Kabel). Die zweite Halbschale des Gehäuses draufklicken. Fertig.
 
Mit diesem Kabel kann man das 2phone jetzt mit einer TAE-Dose, die MEHR ALS EINEN Steckplatz haben muss,  mit jedem analogen Telefon verbinden, das auf Mehrfrequenzwahl (Tonwahl) entgestellt ist.
Dazu das 2phone in einen N-Steckplatz anschließen, das Telefon in den mittleren F-Steckplatz. Bei NFF-Dosen muss das Telefon in der MITTE eingesteckt werden.
 
Die TAE-Dose kann "tot" sein, muss also nicht an den Klemmen angeschlossen werden.
 
Jetzt können bereits über ein in das 2phone gestecktes Handy abgehende und ankommende Gespräche geführt werden.
 
Wenn an die Klemmen 1 und 2 der TAE-Dose eine normale Amtsleitung angeklemmt ist, werden dort ankommende Gespräche ebenfalls auf das in die Dose eingesteckte Telefon geleitet und es können Gespräche von dem Telefon aus geführt werden. Allerdings stört die zeitverzögerte Weitergabe der gewählten Nummern etwas.
 
Von dem angeschlossenen Telefon aus kann das 2phone entsprechend den Angaben in der Anleitung programmiert werden.
 
Will man das Festnetztelefon weiter entfernt vom 2phone aufstellen, kann man auch nur den N-Steckplatz benutzen und dann ein zweiadriges Kabel an die Klemmen 5 und 6 der TAE-Dose anbringen, das zu einer weiteren TAE-Dose führt, wo es auf die Klemmen 1 und 2 gelegt wird. In diese zweite TAE-Dose kann man dann sein Telefon stecken.
 
Noch ein Tipp: Das 2phone erkennt an der Amtsleitung nur den normalen Post-Klingelrhythmus ! Wenn man es an einer Nebenstellenanlage mit internem Rufsignal (z.B. dreimal kurz, Pause, dreimal kurz) anschließt, werden ankommende Rufe nicht erkannt ! Daher muss eine Nebenstellenanlage evtl. entsprechend konfiguriert werden.
 
 
 
Belegung des TAE-N - Steckers beim Anschluss an das 2phone
 
Achtung ! Blickrichtung VON HINTEN auf den Stecker !
D.h. wenn man den Stecker in der rechten Hand hält, Kabel geht nach unten weg,
sind die Kontakte 1, 2, 3 auf der linken Seite (da wo der Daumen ist) !
 
 
1 La a-Leitungsader vom Amt grün
2 Lb        b-Leitungsader vom Amt gelb
3 W leer -
4 E leer -
5 b2 b-Leitungsader zum Telefon rot
6 a2 a-Leitungsader zum Telefon schwarz
 
 
 

 

 

Der Ausgang des 2phone läßt sich nicht an den Eingang von ISDN-Anlagen anschließen ! Es spielt sich beim 2phone alles in der analogen Welt ab. 

Leider ist die Bastlerlösung von Ralph Neubert, der beschreibt, wie man eine analoge Leitung an den Türsprechport einer ISDN-Anlage anschließen kann, nicht mehr online. Nach langem Suchen habe ich allerdings die Schaltung in einem Web-Archiv wieder finden können und stelle sie hier im unterstellten Einverständnis von Ralph wieder zur Verfügung:

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Auerswald hat zur CeBit 2005 einen Analog-ISDN - Adapter herausgebracht, mit dem man das 2phone an den Eingang einer ISDN-Anlage anschalten kann (nicht ausprobiert, kostet außerdem 199,00 Euro).

Dazu besser siehe unten (2phone an Fritzbox Fon).

Noch ein interessanter Tipp:

Im Auslieferzustand funktioniert die Routing-Funktion "ins Festnetz mit Alternativbetreiber-Vorwahl" des 2phones in Deutschland nicht. Wenn ich beispielsweise als "Alternativ-Betreiber-Vorwahl" ins Festnetz die 01078 eingebe und dann eine Verbindung durch Wahl beispielsweise der 04321 55555 aufbauen will, geht folgende Nummer raus: 01078 0043 04321 55555. Das 2phone fügt also von Hause aus zwischen Netzbetreibervorwahl und Ortsnetzkennzahl immer die Landeskennzahl von Österreich ein !

Das läßt sich aber ändern.

Mit dem Programmiercode 101010*011xxxx kann man die Länderkennzahl beliebig einstellen, wobei xxxx die neu programmierte Länderkennzahl ist. Dieser Code steht natürlich nicht im Anleitungsheft ! Wenn man also 101010*0110049 eingibt und auf den Quittungston wartet, ist das 2phone in Deutschland "eingebürgert".

Sinnvollerweise deaktiviert man diese Funktion völlig. Das geht einfach durch Wahl des Codes 101010*011 OHNE angehängte Landesvorwahl. Einfach so lange warten, bis der Wählton als Quittungston kommt, und die hierzulande nicht erforderliche Einfügung einer Landeskennzahl ist komplett abgeschaltet.

Damit läßt sich das 2phone (auch ohne eingestecktes Mobiltelefon) als programmierbarer Router,  an Analoganschlüssen einsetzen.

Mit der in der Anleitung beschriebenen Funktion "Routing auch im Ortsgebiet" kann man dieses Feature auch für Ortsgespräche nutzen. Gibt man hier nach dem Code 101010*221 KEINE Ortsnetzkennzahl ein sondern wartet auf den Quittungston, wird die Teilnehmernummer direkt an die Netzbetreiberkennzahl angehängt. Gibt man eine Ortsnetzkennzahl ein, wird bei Wahl von Nummern ohne führende 0 sowohl die Netzbetreiberkennzahl als auch die Ortsvorwahl eingefügt. Allerdings funktioniert nach meinen Beobachtungen dies zuverlässig nur bei maximal 4-stelligen Ortsnetzkennzahlen (incl. führender 0). Bei längeren Ortsnetzkennzahlen hängt das 2phone aus unerklärlichen Gründen noch eine 0 an die Ortsnetzkennzahl an.

Noch ein wichtiger Tipp: das 2phone wird von dem eingesteckten Handy als Freisprecheinrichtung erkannt. Bei manchen Siemens-Handys (z.B. beim C35) gibt es eine abschaltbare Option "Automatische Rufannahme" bei Verwendung in einer Freisprecheinrichtung. Diese Option muss für die ordnungsgemäße Funktion des 2phones unbedingt ausgeschaltet werden (Häkchen rausnehmen)! Das Handy geht sonst nach drei Rufen dran, wenn man am Festnetztelefon abnimmt kommt parallel zu der Verbindung über GSM erst das 2phone-interne Freizeichen und dann besetzt.

 

unbedingt ausschalten !!!

 

Forum zum Thema: http://www.teltarif.de/forum/s7383/

 

Kann man das Handy ohne Akku betreiben ?

Eine immer wieder gestellt Frage ist, ob man das Handy im 2phone ohne Akku betreiben kann, zum Beispiel, weil es immer nur im 2phone steckt, also stationär eingesetzt wird.

Diese Frage stellt sich vor allem deshalb, weil der Akku eines ständig am 2phone hängenden Mobiltelefons meistens nicht länger als ein bis zwei Jahre hält und sich gegen Ende der Lebensdauer das Mobiltelefon immer häufiger, meistens zunächst unbemerkt, von selbst ausschaltet, so dass eine zuverlässige Erreichbarkeit, wie man sie von einem stationären GSM-Gateway erwartet, nicht mehr gegeben ist. Leider ist ein Betrieb ohne Akku nicht so ohne weiteres möglich. Wer bastlerisch nicht so geschickt ist, kauft sich lieber jedes Jahr einen neuen Akku, wie sie für wenige Euros bei ebay angeboten werden.

Wer sich für eine Lösung ohne Akku interessiert, hier meine Version:

Achtung: Die folgenden Zeilen wenden sich an Leute mit Kenntnissen in der Elektronik. Ich übernehme keinerlei Haftung für gescheiterte Bastelversuche und Folgeschäden !!!

Man muss dazu dem Handy (in meinem Fall ein C25) über die beiden äußeren Akku-Klemmen mit Hilfe eines externen Netzteils die Spannung zuführen, die es von einem NiMH-Akku mit drei Zellen erwartet, also etwa 3,9 Volt DC.

Das ist zunächst einmal ein mechanisches Problem, wenn man nicht in das Handy selbst eingreifen will. Ich habe dazu ein verbrauchtes Akku-Pack auseinandergebaut und die Zellen herausgenommen. Ebenfalls entfernt habe ich den Temperaturfühler, der am mittleren Kontakt hängt. Die Bank mit den drei Kontakten ist meistens fest mit den Zellen verbunden und lugt durch eine Aussparung des Kunststoffgehäuses. Diese Kontaktbank habe ich vorsichtig von den Zellen abgeschnitten und dann mit einem Kunststoffkleber (UHU Acrylit) am Gehäuse befestigt. An den beiden äußeren Kontakten habe ich Litzen angelötet (- ist der näher am Rand befindliche Kontakt, + der andere, der mittlere bleibt frei). Dann bin ich nochmal mit dem Kleber drüber als Zugentlastung für die Litzen. Danach das Pack wieder zusammengebaut.

Dieses leere Akku-Pack habe ich in das C25 gesteckt und die beiden Litzen durch eine kleine in den rückwärtigen Deckel gefeilte Kerbe herausgeführt.

An diese beiden Litzen gehört jetzt eine gut stabilisierte und gesiebte Spannung von ca. 3,9 Volt. Da das Handy im Sendebetrieb ordentlich Strom zieht (nach einem auch ansonsten lesenswerten Beitrag in einem Forum sollen es in der Spitze > 1A sein) wäre ein entsprechendes Schaltnetzteil optimal, ist aber zu einem vernünftigen Preis schwer zu bekommen. Ich hatte zunächst eines aus dem Schnäppchenparkt von Pollin für 5,95 €, das aber nur 3,3 Volt lieferte, was das Handy lediglich zu der Anzeige "Akku leer bitte laden" veranlasste. Dann hatte ich in der Bastelkiste noch ein kleines stabilisiertes Netzteil von einem längst verschrottenen ZIP-Laufwerk gefunden, das 5 Volt bei 1 Ampere lieferte. Die 5 Volt sind natürlich zuviel. Was tun ? Ich bin auf die Idee gekommen, einfach eine oder zwei Dioden in Durchlassrichtung dazwischen zu schalten. An jeder "normalen" Siliziumdiode fallen relativ unabhängig von der Stärke des durchfließenden Stromes 0,7 Volt ab, so dass man damit auf 4,3 Volt oder 3,6 Volt kommt. Dann noch für alle Fälle zwei dicke Elkos (2000 bis 5000 uF) vor und hinter die Diode, um Stromspitzen abzufedern, und einen Widerstand von ca. 100 Ohm parallel zum Handy, damit in jedem Fall ein kleiner Ruhestrom durch die Diode fließt und die 0,7 V abfallen. Das ganze hat tatsächlich funktioniert, wobei ich am Ende nur eine Diode genommen habe und das Handy mit einer leichten Überspannung von 4,3 Volt betreibe, was aber bis jetzt gut gegangen ist. Bei 3,6 Volt hat es sich im Sendebetrieb öfters mal abgeschaltet.

Man kann das Handy mit der oben beschiebenen externen Stromversorgung in das 2phone stecken, ohne etwas am 2phone zu verändern. Insbesondere ist es nicht erforderlich, die vom 2phone zugeführte Ladespannung (auf PIN 3 des alten Lumberg-Steckers) abzuklemmen. Jedenfalls funktioniert das dann, wenn man eine Spannung zuführt, bei der das Handy mit Sicherheit einen randvollen Akku identifiziert. Positiver Nebeneffekt: Nach einem Stromausfall schaltet sich das im 2phone steckende C25 von selbst wieder an.

 

...und noch mehr Ideen:

das 2phone an der FritzboxFon:

Inzwischen haben wir 2012 und mir fallen immer wieder neue Einsatzmöglichkeiten für meine 2phones ein.

Genial ist es, das 2phone zusammen mit einer Fritzbox Fon zu betreiben. Ich selbst nutze die FritzboxFonWLAN 7170, aber die hier vorgestellten Ideen gelten entsprechend für andere Fritzboxen mit VoIP-Unterstützung.

Die FritzboxFon7170 hat einen Port für eine analoge Amtsleitung; dieser liegt anschlusstechnisch auf den beiden äußeren Pins (1 und 8) des RJ45-Steckers, wenn man das mitgelieferte Y-Kabel benutzt.

Genau daran kommt das 2phone mit den Pins 5 und 6 seines TAE-Steckers bzw. der TAE-Anschlussdose.

Jetzt kann das 2phone für abgehende Gespräche über GSM von allen an die Fritzbox angeschlossenen Telefongeräten (seien es ISDN-Geräte am internen ISDN-Bus oder seien es analoge Geräte an den Anschlüssen FON 1 - 3) genutzt werden. Umgekehrt lassen sich ankommende Gespräche über GSM je nach Wunsch an einzelne oder alle an die Fritzbox angeschlossenen Geräte routen.

Damit nicht genug: Es lassen sich in der Fritzbox beliebige Weiterleitungen zwischen GSM am 2phone (= analoges Amt), externem ISDN-Bus, externen VoIP-Anschlüssen (z. B. sipgate) und internen analogen Nebenstellen, internem ISDN-Bus und internen IP-Telefonen (bzw. entsprechenden Geräten und Anlagen) einrichten.

Auch wenn das im Normalfall nicht vorgesehen ist lassen sich der analoge Amts-Port und der externe ISDN-Port der Fritzbox gleichzeitig nutzen! Dazu muss man sich zum einen einen entsprechenden Adapter bauen, um die Leitungen La/Lb (analoger Port) und 1a/1b/2a/2b (ISDN) zu trennen (dazu siehe auch den Link Betrieb eines GSM-Gateway an der FritzBoxFon ) Das dürfte aber für den geübten Bastler kein Problem sein. Zum anderen muss man die Fritzbox bei der Konfiguration etwas überlisten, um das "entweder analog oder ISDN" zum umgehen. Das geht aber ganz einfach in der Weise, dass man zunächst bei Festnetzanschluss "analog" auswählt und eine (beliebige) Telefonnummer eingibt, dann "ISDN" auswählt und die einzelnen MSNs eingibt, auf die die Fritzbox reagieren soll. Beim Sichern der MSNs dann auf "Abbrechen" klicken, wenn die Daten der analogen Leitung gelöscht werden sollen. Es stehen dann beide Amtszugänge mit den eingegebenen Nummern bzw. MSNs zur Verfügung und können bei den Weiterleitungen entsprechend ausgewählt werden.

Ich kann also z. B. eine bestimmte MSN oder eine kostenlose sipgate-VoIP-Nummer über das 2phone mit entsprechender Anbieterflat an meine Mobilnummer weiterleiten und bin fortan zu Festnetzkonditionen mobil erreichbar.

Eine interessante Möglichkeit ist auch das von der Fritzbox angebotene Feature "Callthrough". Callthrough bezeichnet einen Gesprächsaufbau in zwei Schritten. Man ruft von unterwegs die FRITZ!Box an, gibt eine vierstellige Pin und die "0" für die Amtsholung ein und erhält einen Wählton. Dann wählt man die Zielrufnummer und wird zu dieser verbunden. Das funktioniert grundsätzlich, je nach Einstellung, mit allen an die Fritzbox angeschlossenen Pfaden, sei es GSM (am analogen Amt), ISDN oder VoIP. Beispiel: Ich habe eine simyo-Flat für 3,90 € im Monat, rufe damit kostenlos meine Fritzbox über das 2phone an und kann von dort aus über die vorhandene Festnetz-Flat weitertelefonieren. Oder: Ich rufe über eine MSN oder eine kostenlose Sipgate-VoIP-Nummer die Fritzbox an und kann von dort aus über das 2phone (mit entsprechender Flat) in ein bestimmtes Mobilnetz weiter telefonieren.

Oder: ich richte eine Weiterleitung von einer kostenlosen VoIP-Nummer von sipgate zum GSM-Gateway (mit Anbieterflat) an und bin jetzt von jedem Punkt der Welt aus kostenlos über VoIP mobil erreichbar, wenn der Anrufer ebenfalls einen sipgate-Account hat!

Beachten sollte man, dass die Fritzbox bei aktiviertem Calltrough für ankommende Anrufe aus dem Festnetz Anrufe auf der analogen Amtsleitung und Anrufe auf den eingetragenen MSNs des ISDN gleich behandelt, das heißt sofort drangeht. Wenn man ein Callthrough für ankommende Anrufe auf dem an den analogen Amtseingang angeschlossenen 2phone ausgehend über ISDN weiterleiten will, sollte man am besten gar keine MSN eintragen, damit die Fritzbox nur auf das 2phone (und nicht auf Anrufe aus dem Festnetz-ISDN) reagiert. Abgehende Anrufe über ISDN funktionieren trotzdem! Alternativ kann man natürlich auch eine noch freie MSN nehmen, auf der normalerweise niemand anruft.

Im Handy kann man sich einen Telefonbucheintrag mit dem Namen "Callthrough" einrichten, der wie folgt aussieht:

<Nummer des im 2phone steckenden Handys> <Pause> <4stellige PIN> <Pause> <0 für Amtsholung> <#31# für die Übermittlung der abgehenden Rufnummer (Hauptnummer des ISDN-Anschlusses oder eingetragene MSN)>

Wenn das Freizeichen kommt, kann man die gewünschte Festnetznummer nachwählen.

Wenn man mehrere Gespräche hintereinander führen will kann man statt aufzulegen auch die Tasten "#" und "0" drücken und bekommt wieder ein Wählzeichen, ohne die Verbindung zur Fritzbox beenden zu müssen.

Bei den Siemens-Handys wird die Pause durch langes Drücken der "0" eingefügt.

Alternativ kann man die per Callthrough geführten Gespräche natürlich auch über eine vorhandene Telefonanlage routen und dabei z. B. die vorhandenen Kurzwahlziele benutzen oder etwa interne Nebenstellen anwählen. Das geht mit einer einzigen Fritzbox allerdings nur über den ISDN-Bus (externen ISDN-Anschluss der Fritzbox mit internem ISDN-Bus der vorhandenen Telefonanlage verbinden), da die Fritzbox ja nur einen analogen Amtsport hat. Wenn die Telefonanlage intern nur analoge Ports hat muss man zu der unten beschriebenen Lösung mit einer zweiten Fritzbox greifen.

Es lässt sich sogar eine Weiterleitung eines ankommenden Gespräches über GSM an eine andere GSM-Nummer realisieren (was z. B. dann nützlich sein kann, wenn ein Anbieter, wie etwa simyo, eine Anrufweiterleitung außer an die Mailbox nicht zulässt). Jetzt wirds allerdings etwas exotisch, denn man braucht dazu ein zweites 2phone und eine zweite Fritzbox (da die Fritzbox ja definitiv immer nur einen einzigen analogen Amtsport zur Verfügung stellt). Die beiden 2pones kommen an die jeweiligen analogen Amtsports der Fritzboxen, die Fritzboxen werden entweder über den ISDN-Bus oder über LAN miteinander verbunden. Bei der Verbindung über LAN arbeitet eine Fritzbox im Repeater-Modus, d. h. ohne eigenen DSL-Zugang, und es wird eine VoIP-Verbindung zwischen den Boxen hergestellt (die eine Box als IP-Telefon, die andere als SIP-Registrar). Jetzt ist es möglich, ankommende Gespräche auf dem einen 2phone durch entsprechende Weiterleitungen zur anderen Fritzbox zu routen und von dort auf das andere 2phone, das dann das abgehende Gespräch über GSM aufbaut. Entsprechendes gilt für die Weiterleitung auf den internen analogen Port einer Telefonanlage.
Na ja, das dürfte jetzt wirklich was für Tüftler sein, ich wollte die Möglichkeiten nur mal erwähnt haben.

Interessante Einzelheiten finden sich hier: Betrieb eines GSM-Gateway an der FritzBoxFon

Natürlich kann kann man statt des mittlerweile schon etwas in die Jahre gekommenen 2phones auch ein anderes GSM-Gateway nehmen...

Fortsetzung folgt (vielleicht) -:)